Peru

Schon auf der Fahrt von der Grenze ins nächste Dorf, San Ignacio, ist uns bereits aufgefallen, dass hier die Häuser eigentlich hauptsächlich aus Lehmziegeln, die nachher mit einer Lehmmischung verputzt werden, gebaut sind.

13.- 16. November 2013 San Ignacio & San Pablo

Auch die unglaublich günstigen Preise zum Nachbarland haben uns fast aus den Socken gehauen. Wir wussten schon, dass alles günstiger wird in Peru, aber dass ein Zimmer 7.- $ und das Abendmenu mit Suppe zur Vorspeise und frischem Saft 1.- $ kostet, haben wir uns nicht vorgestellt. Auch dass die Leute hier unglaublich nett, hilfsbereit und immer wieder zu einem Schwätzchen aufgelegt sind, hat uns extrem überrascht, da wir eigentlich anderes gehört haben. Schon mal positiv überrascht fuhren wir bereits morgens um 6.00 Uhr weiter nach Bagua Grande. Die Fahrt zog sich durch wunderschöne Canyons, entlang von grünen Reisfeldern, Papaya Plantagen, Bananenplantagen, Kaffeeplantagen und tosenden Flüssen. Nach Bagua, wo wir umsteigen mussten, ging es weiter nach Pedro Ruiz, ein kleines unscheinbares Dorf, dass eigentlich nur zum Umsteigen zu anderen Destinationen genutzt wird.

Unser Plan war zuerst direkt weiter nach Cocachimba zu fahren, woher man den drittgrössten Wasserfall der Erde besuchen kann, leider gab es im Moment keinen Transport dorthin und so, erstmals hungrig und um die Zeit zu überbrücken, machten wir uns auf um ein Mittagsmenu zu suchen und wir konnten nicht glauben, wie günstig man hier essen kann. Das Menu, Hühnchen mit Bohnen, Reis und Salat, mit einer grossen Suppe zur Vorspeise und einem Krug Eiscafé dazu kostet 2.50 Soles, umgerechnet CHF 0,70.- und es war richtig lecker. Als nach drei Stunden immer noch kein Auto zu unserem Zielort fuhr, fragten wir ein wenig herum und besorgten uns Infos und Karten zur Umgebung, wobei uns eine Einwohnerin nahelegte, wir sollen besser nach San Pablo fahren, da sei es viel schöner. Wir vertrauten Ihr und besorgten uns ein Mototaxi (Dreirädriges Motorrad) welches uns ins ca. 500m höher gelegene San Pablo fuhr. Das Dörfchen ist unglaublich klein und es gibt nur zwei Restaurants wobei nur eins der beiden momentan geöffnet hat. In diesem Restaurant bietet die führende Familie auch ein sehr einfaches Gästezimmer an. Für uns zwei machte das 15 Soles (CHF 5.-).

Auf Anraten des Hausherrn wanderten wir bereits um 7.00 Uhr los Richtung Wasserfall. Der Wanderweg war einfach nur überwältigend! Das Wetter war super, keine einzige Wolke und  eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden tiefen Täler und von Wasserfällen durchzogenen Felswände. Ein Panorama zum Staunen. Bis wir zwei Stunden später zum ersten Aussichtspunkt gelangten und sich  uns der gewaltige "Cataracta de Gocta"  präsentierte. Die tosenden Wassermassen stürzen zuerst 231m um dann nochmals unglaubliche 540m in die Tiefe zu fallen. Somit ist der Wasserfall mit insgesamt 771m Höhe der dritthöchste Wasserfall der Welt. Erstmals entdeckt 2005 von einem deutschen Forscher, was erklärt, dass wir komplett alleine unterwegs waren. Der gut markierte Wanderweg führte uns zur ersten und dann 540 Höhenmeter tiefer zur zweiten Stufe des Wasserfalls und danach bis ins benachbarte Dorf namens Cocachimba wo wir zuerst übernachten wollten, dort aber Wucherpreise  verlangt werden. Per Anhalter und Mototaxi kamen wir wieder nach San Pablo wo uns die nette Besitzerin des Restaurants lecker bekochte.

 

16.- 25. November 2013 Chachapoyas & Leymebamba

Nach zwei Nächten zogen wir weiter nach Chachapoyas, ein geschäftiges kleine Städtchen. Glücklicherweise haben wir ein tolles Hostel gefunden in welchem wir von den vielen Informationen regelrecht überfordert wurden. Die Gegend ist so extrem reich an kulturellen Stätten der Chachapoyas Kultur, dass man sich einschränken muss, welche man jetzt besichtigen will oder nicht. Vor allem sind viele davon mehrere Tagesmärsche entfernt und nur schwer zu erreichen. Für Trekkingbegeisterte ein Traum. Als erstes besuchten wir bei schönem Wetter die Sarkophage von Karaji. Mehrere aus Lehm gefertigte hohle und bemalte Statuen, in denen bis heute die mumifizierten Körper der Herrscher der Chachapoyas in kniender Haltung ruhen. Auf einigen Köpfen der Statuen sieht man einen menschlichen Schädel aufgespiesst, man sagt es seien die Schädel des ärgsten Feindes die im Krieg getötet wurden.  Aufgestellt sind sie in grosser Höhe in einer unzugänglichen Felswand.

Da unsere Schuhe bereits 7 Jahre alt sind und die Sohle völlig abgelaufen ist suchten wir einen Schuhmacher der uns den Schuh reparieren kann. Erstaunlicherweise haben die hier super moderne Sohlen, die sie aufkleben und dann annähen. Wir dachten, ein Versuch ist es wert, da der Schuh selbst in einem top Zustand ist. Sabrina opferte ihre Schuhe als erstes, da ihre ein wenig kaputter waren als meine. 🙂 Als wir die Schuhe nach ein paar Stunden abholten, staunten wir nicht schlecht. Die Schuhe waren wie neu! Und das alles für 10$ inkl. neuen Einlagen. Eines Tages liefen wir hungrig durch die Strassen und rochen plötzlich angebratene Platanos. Neugierig schauten wir uns nach dem Geruch um und fanden ein kleines Restaurant wo der Geruch herkam. Wir sagten der Köchin, das es sehr lecker rieche, da sagte sie uns, wir sollen uns setzen und stellte uns einen ganzen Teller mit gebratenen Bananen hin, inklusive Kaffee. Wir seien eingeladen sagte sie. Wir wollten bezahlen aber sie weigerte sich das Geld anzunehmen. Dafür gingen wir zum Dank am nächsten Tag bei ihr ausgiebig Frühstücken.

Als nächstes besuchten wir das Highlight der Region, die auf über 3000m gelegene Festung von Kuelap. Wir schafften es rechtzeitig um 4.00 Uhr morgens auf den einzigen Minivan des Tages nach Kuelap und erreichten die Ruinen pünktlich bei Sonnenaufgang und einem wolkenlosen Himmel. Sie Aussicht von dort oben ist gewaltig und wunderschön, man sieht von dort 360 Grad auf alle umliegenden Täler und Berge, also ein strategisch extrem gut gewählter Platz.

Vor der Besichtigung gab es zuerst einmal reichlich Frühstück, welches uns eine nette ältere Frau, die neben den Ruinen wohnt, auf dem Feuer zubereitete. Um 8.oo Uhr öffnen die Ruinen und wir wurden durch die uralte gut erhaltene Festung von einem obligatorischen lokalen Guide geführt.

Ein paar Worte zu Kuelap. Kuelap wurde zwischen 800 und 1500n.Chr. aus dreimal mehr Steinen als die grosse Pyramide von Gizeh erbaut. Die Wände erreichen an manchen Stellen eine Höhe von bis zu 21m. Im geschützten Innern findet man die Überreste von über 500 runden Steinhäusern und Tempeln. Man sagt es haben dort über 2500 Menschen gelebt, also ein Vielfaches mehr als im bekannten und touristischen Machu Picchu, welches auch viel jünger ist.

In den runden Wohnhäusern findet man überall ein Loch, welche mit einem Stein bedeckt sind, dort wurden die Gebeine der Ahnen aufbewahrt und verehrt. Im nördlichen Teil der Ruine befindet sich ein Flaschenförmiger Turm, welcher innen hohl ist. Dort hat man diverse Knochen von Tieren wie auch von Menschen gefunden, die wahrscheinlich ihren Göttern geopfert wurden. Leider ist sehr wenig über diese interessante Kultur bekannt und erforscht, da hier die finanziellen Mittel fehlen und mit rudimentärsten Methoden versucht wird die Ruinen vor dem Zerfall zu beschützen, da alle Gelder zum Goldesel Machu Picchu fliessen welches durch den übermässigen Tourismus langsam zerstört wird. Kuelap wir wahrscheinlich noch eine Zeit lang vom Massentourismus verschont bleiben, da es im Moment noch relativ schwer zu erreichen ist. Drei Stunden verbrachten wir alleine, nur mit zwei Lamas und hunderten Vögeln in diesen mystischen von Bromelien bewachsenen Ruinen. Dann machten wir uns an den anstrengenden Abstieg zu Fuss wo wir 1500 Höhenmeter bis ins Tal überwinden mussten wo wir mit einem Collectivo wieder nach Chachapoyas gelangten.

Nach fünf erlebnisreichen und gemütlichen Tagen in Chachapoyas ging es nur zwei Stunden weiter nach Leymebamba, wo wir ein tolles Hostel mit Balkon direkt am Dorfplatz gefunden haben. Das Dörfchen ist richtig verschlafen und es verirren sich nur ganz vereinzelt Touristen dort hin, dafür ist es richtig authentisch. Das Leben spielt sich hauptsächlich draussen auf dem Dorfplatz ab, wo sich die Leute zu einem Schwatz treffen und die Kinder herumtollen. Und wir beobachten das ganze lustige Treiben zu einem hausgemachten Joghurt auf unserem Balkon.

Bekannt ist Leymebamba aber eigentlich für das Museum, welches von einer aus Deutschland stammenden Archäologin gesponsert wurde. Das Museum beherbergt extrem gut erhaltene Mumien und uralte Gegenstände der Chachapoyas Kultur. Es war für uns eines der beeindruckteste und informativsten Museen, die wir gesehen haben! Die Mumien, mit eigenen Augen betrachten zu können und zu sehen, wie sorgfältig und traditionell sie mumifiziert und bestattet wurden jagte einem fast einen Schauer den Rücken hoch. Die Mumien wurden an einem See, der einen Dreitagesmarsch entfernt liegt, in Totenhäusern, eingebettet und gut versteckt in Felswänden rund um den See um 1997 entdeckt. Den Toten wurden in eine Ebryonalstellung zusammengebunden und in Leinen genäht, dem dann jeweils ein markantes Gesicht aufgestickt wurde. Aufgereiht im Museum sehen die verpackten Toten aus wie unausgebrütete Eier. Ein weiteres interessantes Highlight liegt etwa 40min Fahrt und eine Stunde Fussmarsch entfern. Die Mausoleen von Revash. Wiederum in steile Felswände gebaute und bemalte Lehmhäuser für die Toten. In manchen sieht man noch vereinzelt menschliche Knochen rumliegen.

Der Besuch lohnt sich nur schon von der Aussicht und der umgebenden Landschaft her! Und wir waren wieder einmal die einzigen Touristen dort. Das lieben wir hier in dieser Region. Man kann alles auf eigene Faust unternehmen und die Einheimischen helfen immer gerne weiter oder nehmen einen als Anhalter mit. Am gleichen Tag, es war Sonntag, war noch ein grosser Markt in Yerbabuena, da kommen nahezu zehntausend Menschen von der ganzen Region zusammen um ihre Waren anzubieten. Auf dem Weg nach Revash kamen uns immer wieder ganze Familie entgegen, die weit von den Bergen her kamen, im Schlepptau ihre Schweine, Kuhherden, Pferde und Hühner um sie am Markt zu verkaufen. Es gab dort alles zu kaufen, Fernseher, Stiefel, Käse, Joghurt, einfach alles. An einem Tag wanderten wir noch 3 Stunden zu den Ruinen von La Congona, Ruinen auf einen Hügel gebaut mit einem Wachturm mit unglaublicher Aussicht. Leider war das Wetter nicht so toll und es sah nach Regen aus und so machten wir uns schleunigst an den 2 stündigen Abstieg.

25.- 30. November 2013 Celendin & Cajamarca

Nach 4 wundervollen Tagen in dem netten Dörfchen ging es mit dem Bus Richtung Celendin. Eine abenteuerliche und auch haarsträubende Fahrt! Es ging durch wunderschöne Täler und über hohe Pässe. Von 2300m auf 3900m um dann wieder auf 900m abzusteigen und dann wieder auf ca. 2900 aufzusteigen. Also eine extrem kurvige Fahrt, mit Abhängen die einen den Atem gefrieren liess. Mir, mit meiner Höhenangst wurde es heiss und kalt als ich aus dem Fenster sah und die Räder des Buses 10cm neben einem Abhang von min. 700m entlang rauschten, ohne Abschrankung wohlgemerkt. Aufgrund eines Erdrutsches der die Strasse mitgerissen hatte, mussten wir dann noch 20min zu Fuss die Strecke überwinden, wobei es auf halber Stecke anfing wie aus Kübeln zu schütten. Durchnässt mussten wir dann auf der anderen Seite etwa 2 Stunden auf den nächsten Bus warten.

Endlich im nächsten Bus ging es aber nur 20min bis zum nächsten Stopp. Bauarbeiter haben die komplette Strasse aufgerissen um ein Rohr zu verlegen, obwohl sie gewusst haben, dass der letzte Bus noch kommt. Naja dann hiess es gute drei Stunden warten bis das Loch wieder zugemacht wurde. Wir trauten der geflickten Strasse nicht und stiegen erst nach dem Teilstück in den Bus, da es dort auch einige hundert Meter steil ins Tal ging. Glücklicherweise war es dann dunkel und man musste die haarsträubenden Abhänge nicht mehr sehen, da diese folgenden anscheinend noch höher und steiler waren als der Weg zuvor.

Endlich um neun Uhr nach zwölf Stunden erreichten wir Celendin und fanden mit anderen Reisenden noch eine gute Unterkunft "Hotel Madrid". Nach einem schönen Tag in Celendin fuhren wir weiter nach Cajamarca, wo wir nach drei Stunden Suche eine preislich angemessene Unterkunft gefunden haben. Als erstes statteten wir der Touristeninfo einen Besuch ab und besorgten uns Karten der verschiedensten Regionen Perus. Dabei müssen wir anmerken, dass das ganze Material völlig kostenlos ist und die Mitarbeiter extrem kompetent sind! Sie gab uns super Tipps für Ausflüge in der Region und wie man zu den einzelnen Attraktionen per Collectivo kommen kann.

Unser erster Ausflug begann um 7 Uhr an einer Kreuzung wo alle Collectivos abfahren. Leider wurde uns mitgeteilt, dass das einzige Collectivo bereits abgefahren sei aber wir doch mit Lehrern, die in den einzelnen Kommunen unterrichten mitfahren könnten. Somit schwangen wir uns auf den Pickup und hielten eine interessante Unterhaltung mit einem Lehrer über die Umgebung und die Umweltprobleme, die der Bevölkerung sehr zu schaffen macht. Und es darum viele Streiks und Aufstände in dieser Region gibt auch mit Verletzten und sogar Toten im Jahre 2012. Das Ganze richtet sich gegen die grossen Rohstofffirmen, denen die riesigen Minen in der Region gehören und das Trinkwasser verseuchen oder ganze Flüsse zum Versiegen bringen. Für uns eine verständliche Reaktion. Auf fast jedem Haus steht gross geschrieben: "Agua es Vida!", "Wasser ist Leben!" Da wir so früh an dem natürlichen Monument der Inkas angekommen sind waren wir die einzigen Besucher und wurde erst einmal von einem Rudel aggressiver Hunde angegriffen, als ich in paar Steine vom Boden aufhob und meine Hand zum Wurf ausholte zogen alle den Schwanz ein und machten sich vom Acker.

Die Hunde wissen also, dass die Steine nicht nur eine Drohung sind. Gemütlich spazierten entlang ungewöhnlicher Felsformationen, geformt in tausenden von Jahren durch Wind und Wasser, durch ein Tal, bis wir an einen uralten, in den Fels gehauenen Wasserkanal gelangten. Wir folgten diesem bis er an einer Quelle endet, dort stehen verschiedene bearbeitete Felsen mit uralten Inschriften, anscheinend Opfersteine. Man sagt diese Gebilde sind ..... Jahre alt und somit das älteste von Menschen gemachte Bauwerk Südamerikas. Der Kanal reicht 9km bis nach Cajamarca, eine beachtliche Leistung dieser unglaublich exakt bearbeitete Kanal! Als nächstes wollten wir die "Baños del Inca" besuchen und dort ein bisschen entspannen. Da die Bäder bereits um 5 Uhr öffnen, dachten wir, es hat dort garantiert noch keine Leute um 6 Uhr früh. Wir haben uns schwer getäuscht, denn als wir um 5:30, wohlgemerkt an einem Wochentag, mit dem Taxi dort ankamen standen schon dutzende Leute Schlange am Eingang. Somit drehten wir um und machten uns auf den Heimweg ins Hotel und recherchierten unseren weiteren Reiseverlauf.

Eigentlich wollten wir nach Huaraz in die Berge, aber das Wetter war laut Wetterbericht sehr schlecht und gerade Beginn der Regenzeit. Somit beschlossen wir direkt nach Lima zu fahren und dann nach Cusco zu fliegen, da die Nachtbusse ca. 20 Stunden dauern und sich preislich zum Flugticket nicht gross unterscheiden. In Cajamarca hat jede Bussgesellschaft ein eigenes Terminal, so klapperten wir alle Gesellschaften ab, die "cama" Busse (Busse bei denen man die Sitze min. 160 Grad kippen kann) anbieten. Wir liessen uns die Busse und das Innenleben zeigen und mussten feststellen, dass die etablierten, teuren und bekannten Busgesellschaften wie zB "Cruz del Sur" am schlechtesten abschnitten. Bei unserer Gesellschaft (El Expreso) bekamen wir einen super Bus, wo man den Sitz 180 Grad kippen konnte und sich somit ein richtiges Bett ergab. Wir fühlten uns als würden wir erste Klasse bei Singapur Airlines fliegen. Das erste Mal in so einem Luxus Bus. Es gab sogar Abendessen und Frühstück serviert und jeder hatte einen eigenen Monitor um Filme zu schauen und einen eigene Vorhang für die Privatsphäre. Und alles für einen Preis von 30$ für 15 Stunden Fahrt.

1.- 9. Dezember 2013 Cusco & Macchu Piccu & Pisac

Nach eine super entspannenden Fahrt, stiegen wir direkt in ein Taxi zum Flughafen, buchten den Flug nach Cusco und erreichten Mittags um 15.00 Uhr unser Ziel. Im Flughafen wurde uns bereits versucht ein Taxi für 30 Soles (10$) zu verkaufen, wir winkten dankend ab, spazierten aus dem Flughafengelände und nahmen uns ein Taxi für 7 Soles (~2$). Glücklicherweise hat uns ein deutsches Paar in Chachapoyas ein super neues Hostel empfohlen. Das Ukukus Hostel hatte super Betten und ist extrem ruhig von 22.00 Uhr bis 8.00 Uhr morgens, wir dachten, wir seien auf dem Land. Dabei waren es nur 200m bis zum Markt und 500m zum Hauptplatz. Cuscos Altstadt ist gut gepflegt und hat einige interessante Bauwerke zu bieten, die teilweise aus der Inkaherrschaft stammen. Cusco war auch die Hauptstadt und das Zentrum des Inkareiches. Uns selbst hat die Stadt aber nicht besonders überzeugen können, sie ist zwar schön und gepflegt, aber Antigua in Guatemala oder Cartagena in Kolumbien hatten für uns viel viel mehr Charme und waren nicht so überlaufen von Touristen.

Schon am nächsten Tag fuhren wir mit einem gebuchten Touristentransporter 6 Stunden bis nach Hydrolectrica wo wir 2 Stunden entlang von Bahngleisen nach Aguas Calientes laufen mussten, da es keine Strasse dorthin gibt sondern nur Züge. Diese waren uns aber viel zu teuer, von Cusco aus bezahlt man für einen Weg min 120$ und von Hydrolectrica aus 18$, wobei die Einheimischen nicht einmal 2$ bezahlen, das hat uns ein wenig genervt, aber da kann man nichts machen. Hier sind Einheimische und Touristen strikt getrennt. Leider begann es auf halber Strecke an zu regnen wie aus Kübeln und wir waren nach 15min nass bis auf die Knochen da unsere ach so tollen und teuren Regenjacken nicht einmal diese kurze Zeit dicht hielten.

Konzentriert auf das Gehen verpassten wir den Abgang für Fussgänger und gingen verbotenerweise durch zwei Tunnels wo glücklicherweise kein Zug durchrauschte. Zum Glück nahmen wir diesen Weg, denn sonst hätten wir nicht das billigste Hotel von ganz Aguas Calientes gefunden. Das allererste Hotel auf der rechten Seite. Wir dachten wir hören nicht recht als uns der Besitzer den Preis nannte, 30 Soles für zwei, also 15 pro Person (~5$) für superschöne Zimmer mit privatem Badezimmer, Flachbildschirmfernseher und Internet. Alle anderen sind mindestens doppelt so teuer. Die "Touristenmeile", ein teures Restaurant nach dem anderen, konnten wir super umgehen indem wir einfach ein paar Strassen weiter günstige und super leckere Abendmenus serviert bekamen zu einem Fünftel des Preises.

Leider regnete es die ganze Nacht und als wir um 6.oo Uhr aus dem Fenster schauten war noch kein Ende in Sicht. Um 10.00 Uhr sahen wir ein paar blau Streifen am Himmel, zogen uns an, kauften ein Ticket für Machu Picchu und eilten zum Bus zu den Ruinen. Eigentlich wollten wir laufen, aber wir wollten so schnell wie möglich oben sein um das schöne Wetter nicht zu verpassen. Tatsächlich hatten wir dann einige Sonnenstrahlen, die die Ruinen wundervoll beleuchteten. Ein gewaltiger Anblick, diese auf einen Berg gebaute Stadt mitten in einer extrem unzugänglichen Landschaft. Wir verbrachten fast 6 Stunden mit erkunden der Ruinen wobei es immer wieder regnete und zwischendurch aber wieder die Sonne schien. Zuerst wollten wir den Bus wieder ins Dorf nehmen aber ein Einheimischer sagte, es gebe für heute keinen Regen mehr was sich nach 10min Fussmarsch als falsch herausstellte. Es regnete noch heftiger als der Tag zuvor und der Weg verwandelte sich in einen Bach. Völlig durchnässt und frierend assen wir zuerst einmal etwas und verkrochen uns nach einer heissen Dusche in unsere Betten.

Am nächsten Tag spazierten wir wieder den Gleisen entlang nach Hydrolectrica wo unser Transporter bereits auf uns wartete. Auch die Fahrt nach Cusco war wunderschön, man fährt durch verschieden Klimazonen. Dabei überquert man einen 4300m hohen Pass, umgeben von gewaltigen schneebedeckten Bergen. Bei der Hinfahrt hatte es dort sogar geschneit. Rückblickend müssen wir sagen es hat sich gelohnt, wobei man für die 2 Nächte mindestens 100$ pro Person rechnen muss, günstiger geht es nicht. Aber wenn man in Peru ist muss man Machu Picchu einfach gesehen haben, für uns sehr eindrücklich vom Setting her aber Kuelap im Norden ist genauso interessant.An einem Tag besuchten wir noch den nahegelegenen Sonntagsmarkt in Pisac. Ein wundervoller authentischer Markt wo viele Textilien verkauft werden, sehr viele auch handgemacht, welche man in Cusco nur schwer findet. Nach einer ausgiebigen Shoppingtour blieb uns noch genau das Geld übrig für die Rückfahrt. Die gekauften Sachen, viele davon Weihnachtsgeschenke, verpackten wir am nächsten Tag und verschickten sie Richtung Schweiz. Das Paket kam zu unserer Überraschung nach 18 Tagen pünktlich am 24. Dezember 2013 bei Raffis Eltern an und  bescherte allen ein paar Geschenke.

Die nächsten paar Tage fuhren wir fast jeden Tag zum Flughafen um uns in der VIP Lounge verwöhnen zu lassen. Wir haben vor der Reise eine Priority Pass Karte gekauft womit man auf fast allen Flughäfen weltweit Zugang zu den VIP Lounges hat. Essen und Trinken, auch Alkohol, ist immer inbegriffen sowie Highspeed Internet, manchmal auch Duschen und sie sind sehr bequem eingerichtet mit Sofas und Sesseln. Leider sind wir viel weniger geflogen als wir gedacht haben und wir mussten nun die 10 bezahlten Eintritte aufbrauchen und dafür war Cusco der beste Ort, da es einer der einzigen Flughäfen ist, wo sich die Lounge ausserhalb der Immigration befindet.

So assen wir leckere Salate, Sandwiches und tranken viele Cappuccinos. Dabei erledigten wir unsere "Büroarbeiten" wie Blog schreiben oder Fotos hochladen. Drei Mal besuchten wir die Lounge bis wir insgesamt nach 5 Tagen weiter nach Puno fuhren. Wir blieben eigentlich nur so lange in Cusco, da wir auf unsere neuen Bankkarten warten mussten, die uns aus der Schweiz zugeschickt wurden. Bereits nach unglaublichen drei Tagen sind diese im Hostel angekommen, auf Postfinance ist unglaublicher Verlass, auch funktionieren die Karten an fast jedem Automaten!

9.- 12. Dezember 2013 Puno

Nach einer wunderschönen sechsstündigen Fahrt kamen wir in Puno an und nahmen uns ein Taxi mit Sofie zusammen, die wir in Celendin kennengelernt haben und durch Zufall im Hostel Ukukus in Cusco wieder angetroffen haben. Leider war das Wetter wieder nicht so toll und es regnete die ganze Zeit. Wir wollten eigentlich schon am nächsten Tag weiter nach Copacabana in Bolivien. Leider wurde aber genau an diesem Tag für 72 Sunden die Strasse dorthin blockiert von streikenden Anwohnern und jeder erzählte etwas anderes was die Situation dort anbelangte. Zwei andere Reisende versuchten ihr Glück und wollten mit dem Collectivo bis zur Blockade fahren, die blockierte Strecke zu Fuss zurücklegen und auf der anderen Seite wieder ein Collectivo nehmen. Sie wollten uns dann per Facebook über die Situation informieren. Tatsächlich schrieben sie uns dann spätabends dass alles kein Problem sei. Zwischendurch waren wir, um den regnerischen Tag zu überbrücken im Kino, das billigste Kino in dem wir je waren! 2$ hat die Vorstellung gekostet, wohlgemerkt in einem neuen und modernen Kino.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf Richtung Copacabana, da das Wetter dort besser sei als in Puno. Nach einer Stunde Fahrt war dann Endstation und alle mussten aussteigen. Die Strasse war blockiert mit Steinen, Erde und brennenden Reifen. Wir sattelten unsere Rucksäcke und gingen 3 Stunden zu Fuss durch ein Komplett blockiertes Dorf, überall brannten Reifen und es lagen Glassplitter und Steine auf der Fahrbahn. Einmal kam uns ein riesiger Parolen rufender Mob uns entgegen. Glücklicherweise interessierte sich aber niemand für uns. Am Ende der blockierten Strecke warteten bereits Collectivos und fuhren uns bis an die Grenze zu Bolivien wo wir seltsamerweise nur 30 Tage Aufenthalt in den Pass gestempelt bekamen. Sie sagten uns, dass man das in La Paz aber ohne Probleme verlängern kann. Nach 15min Fahrt waren wir dann endlich auch mit schönem Wetter in Copacabana.

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