Neukaledonien

Neukaledonien ist eine der grössten Inseln im Südpazifik und gehört zu Frankreich, was ihr ein unverwechselbar französisches Flair gibt. Die Landschaften sind ursprünglich, spektakulär, mit einer abwechslungsreichen Vergetation. Dazu ist die Ile des Pins ein wahres Naturparadies mit bezaubernden Lagunen, weissen und von Palmen gesäumten Sandstränden und grünen Pinienwäldern.

 

12. -26. September 2014 Grand Terre & Ile de Pines
Beim Warten auf den Flieger nach Noumea in Port Vila sind wir mit einem Paar aus Frankreich ins Gespräch gekommen, die seit einem Jahr in Noumea leben und dort als Ärzte arbeiten. Nach ein wenig Plaudern haben sie uns zu sich nach Hause eingeladen.

 

Wir nahmen die Einladung zögernd aber sehr dankbar an und uns wurde dazu anschliessend eine Stadtrundfahrt geboten. Wir fühlten uns hier wie in Südfrankreich. Eine moderne Stadt mit unzähligen Geschäften mit Spezialitäten aus aller Welt und einer schönen Promenade am Meer dazu ein wunderschöner Hügel wo man wunderbar den Sonnenuntergang beobachten kann. Am selben Abend wurden wir noch von deren Freunden zum gemütlichen zusammensitzen im Garten mit Wein und Käse eingeladen. Unglaublich, wie die Franzosen das gemütliche zusammensitzen zelebrieren! Es gab mindestens 15 verschiedene Käsesorten mit Nüssen und allem was dazugehört. Natürlich durfte der Rotwein nicht fehlen. Nach langer Zeit wieder einmal echter Käse! Mhhh! Nur Raffi musste sich als nicht so der „Käseliebhaber“ ein wenig durchkämpfen. Am nächsten Tag nahmen wir die Fähre nach Ile des Pines, die drei Stunden Fahrt von der Hauptinsel entfernt liegt. Marion & Ben, unsere Gastgeber in Noumea versicherten uns, wir dürfen dann wenn wir wieder zurück sind gerne wieder bei ihnen übernachten.

 

Ben fuhr uns sogar frühmorgens zur Fähre. Nur schon bei der Einfahrt in den Hafen zeigte sich um die Insel in ihrer ungewöhnlichen Schönheit! Blendend weisse Pulversandstrände gesäumt von Pinien und glasklares in allen Blautönen schimmerndes Wasser. Dazu in Gegensatz nebenan felsige Klippen. Bei schönstem Sonnenschein liefen wir zu unserer Unterkunft wo ich mich erst einmal hinlegen musste, denn bei mir machten sich langsam Halsschmerzen und Schnupfen bemerkbar. Ein Reisender hat uns wieder einmal angesteckt…! Das Essen haben wir uns wohl überlegt von der Hauptinsel mitgenommen und wir kochten seit langem wieder einmal Ravioli aus der Büchse! Die waren super billig und schmeckten überraschend richtig gut, ein wenig rauchig zwar, da wir sie auf dem Feuer aufwärmen mussten. Mit feuchtem Holz brauchten wir mehrere Anläufe bis endlich ein paar Flammen flackerten. In der Nacht ging dann bei mir die Grippe richtig los und nach einer schlaflosen Nacht mussten wir feststellen, dass es draussen regnete.

 

Dazu war es unglaublich kalt. Naja, zum Glück hatte es hier Internet und wir konnten so für Vanuatu recherchieren. Als es ein wenig aufhellte, bestiegen wir den höchsten Punkt der Insel wo man einen wunderschönen rundum Blick auf die ganze Insel geniessen kann. Die Lagunen sehen von oben wunderschön aus, nur schienen sie ein wenig blass, da die Sonne nicht schien und ein starker kalter Wind wehte. Die nächsten zwei Tage regnete es die ganze Zeit über wobei nun auch Sabrina krank wurde und wir gegenseitig um die Wette schnäuzten und husteten. Am letzten Tag kam ein Kreuzfahrtschiff aus Australien an und wir wollten uns das unbedingt anschauen. Wir nannten es “Touristwhatching”. Die Hauptstrände waren nicht mehr wieder zu erkennen. Hunderte Touristen tummelten sich auf nächster Nähe und dutzende kleine Essensstände waren aufgebaut worden. Ein unglaublicher Kontrast zu der sonst so ruhigen Insel. Dann begann es wieder zu regnen und wir verkrochen uns wieder in unsere Unterkunft.

 

In den vier Tagen auf der Insel haben wir leider nicht viel gesehen, aber können sicher sagen, dass man diese Insel gesehen haben muss. Diese Strände und die Kulissen sind an Schönheit fast nicht mehr zu überbieten. Ein wenig traurig fuhren wir dann wieder zurück nach Noumea wo wir von Marion am Anleger abgeholt wurden. Da sie am nächsten Tag frei hatte, konnten wir uns ein wenig entspannen, organisierten uns ein Mietfahrzeug und kochten für alle Älplermagronen, welche wir so vermisst haben. Dazu gab es Apfelmus und Weisswein. So unglaublich lieb die zwei Franzosen waren, offerierten sie uns noch ihre Campingsachen, wie Zelt Schlafsäcke, Matten und Gaskocher. Denn das Campieren in Neukaledonien ist im Verhältnis sehr günstig zu den sonst so teuren Unterkünften.

 

Panorama 8

 

Frühmorgens holten wir freudig unser Mietauto ab und gingen nochmals einkaufen bevor wir Richtung Norden aufbrachen, endlich wieder seit langer Zeit auf der rechten Fahrbahn. Wir hielten uns an die Tipps von Marion und Ben und fuhren so mit ein paar wenigen Stopps weit nach Norden, überquerten die Insel und fuhren weiter an der Ostküste wobei es bereits dunkel wurde und wir noch keine Unterkunft gefunden hatten. Beim Empfohlenen Zeltplatz war es bereits voll und wir wollten eigentlich auch nicht im Zelt schlafen, wenn es nach Regen aussieht und wir brauchten endlich wieder einmal richtigen Schlaf…  Ein paar Meter weiter haben wir dann eine Bungalowanlage gefunden, aber niemand war da, bis auf einen älteren Herrn, anscheinend auch Gast, der uns dann erklärte, dass hier alles ausgebucht sei und wir hier nichts mehr finden werden, da am nächsten Morgen ein grosser Event stattfindet. Er hat dann aber sofort hinzugefügt, dass wir gerne mit ihm ein Zimmer teilen können, es sei ja ein dreier Zimmer und er müsse so oder so früh raus. So bezogen wir mit dem netten Kanadier das Zimmer und teilten den Preis, wobei er uns anschliessend noch gerne zu sich einladen würde wenn wir an der Westküste zurückfahren.

 

Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir ins nächste Dorf, wo wir ins nächstbeste Hotel eincheckten um endlich wieder einmal ungestört an einem Stück durchzuschlafen. Da es zwei Tage lang regnete, blieben wir auch dort und konnten viele Dinge nachholen und endlich wieder einmal mit unseren Liebsten telefonieren. Als das Wetter endlich wieder besser wurde, fuhren wir der wunderschönen Nordostküste entlang bis zum nördlichsten Zipfel der Insel. Am selben Tag ging es dann direkt ins nächst grössere Dorf Koumac wo wir abermals eingeladen waren von einem jungen Paar welches wir auf Ile des Pins kennen gelernt haben. Diese zwei sprechen zwar kein Englisch, aber wir konnten uns irgendwie mit unserem bescheidenen Französisch verständigen. Wir hatten einen richtig lustigen Abend und mussten leider bereits am nächsten Tag weiter. Im nächsten Dorf wohnte der Mann, mit dem wir im Zimmer übernachtet haben und er bestand darauf, dass wir ihn besuchen sollen. Als wir spätabends bei seinem Haus ankamen, war leider niemand Zuhause. Wir hatten leider auch kein Telefon…

 

P1040988Wir warteten eine Weile und als niemand kam, entschieden wir uns im Auto zu übernachten da nirgends in der Gegend etwas Günstiges zu finden war und es wieder einmal in Strömen regnete. So suchten wir einen ruhigen Parkplatz im Industriegebiet, kochten uns passend zum Wetter eine Suppe und machten es uns in dem kleinen Renault gemütlich soweit es der Platz zuliess. An eine ausgestreckte Haltung war nicht zu denken.Eine anstrengende Nacht später wurden wir mit einem wundervollen Tag belohnt und so suchten wir uns einen schönen Zeltplatz und genossen noch den restlichen Sonnenschein bevor es dann am nächsten Tag bereits wieder nach Noumea zu unseren Freunden zurück ging. In der Stadt buchten wir im Reisebüro noch die ersten paar Flüge in Vanuatu, da man so auf alle Inlandflüge 20% Rabatt bekommt. Bei Ben & Marion waren an diesem Abend noch zwei Couchsurfer zu Gast. So kochten wir zusammen was Leckeres und verbrachten einen lustigen letzten Abend zusammen. Frühmorgens gaben wir unser Mietauto zurück und nahmen gleich den Bus zum 60 km entfernten Flughafen.

 

In Neukaledonien hatten wir leider extremes Pech mit dem Wetter, dafür haben wir aber unglaublich viele nette Menschen kennen gelernt und mit ihnen eine tolle Zeit verbracht auch das Autofahren hat super Spass gemacht. Leider hatten wir zu den eigentlichen „Einheimischen“ wenig Kontakt gefunden, da wir immer wieder von den Franzosen eingeladen wurden. Vielen Dank für die unglaubliche Gastfreundschaft euch allen!

 

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1 Kommentar

  1. Super toll geschriebener Bericht und Bilder! Leider hattet ihr nicht so viel Glück mit dem Wetter aber so wie die Bilder aussehen war es trotzdem der HAMMER! Und die Älperlermakronen toppen einfach alles!! Bleibt gesund und schreibt fleissig an den nächsten Berichten.

    Eure Evelyn

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