Nach ein paar tollen Wandertagen in El Chalten und El Calafate, ging es rasch weiter nach Puerto Natales in Chile. Etwas speziell war der Grenzübergang, da tatsächlich jedes Gepäckstück nach organischem Material durchsucht wurde. Das ging aber glücklicherweise ziemlich flott und wir schafften es noch vor der Nacht in unsere gemütliche Unterkunft. Der eigentliche Grund, wieso wir nach Puerto Natales gefahren sind, ist der Standort der Fähre durch die patagonischen Fjorde nach Puerto Montt in 4 Tagen.
16.-26. Februar 2014 Puerto Natales bis Chiloe
Nach zwei Nächten in Puerto Natales konnten wir bereits die Fähre besteigen und die anschliessende Fahrt durch wunderschöne enge Kanäle geniessen, wobei das Wetter immer mehr zuzog und es zu regnen begann. Es war unglaublich kalt auf Deck und viel zu sehen gab es dann durch den dichten Nebel und den Regen leider nicht mehr. Und so verbrachten wir die Zeit mit interessanten Mitreisenden und plauderten uns durch die Tage. Den letzten Tag verbrachte das Schiff wider Erwarten auf offener See anstatt in den Fjorden. Zuerst waren wir extrem enttäuscht, aber als wir den ersten Blauwal gesichtet haben, das grösste Lebewesen dieses Planeten, konnten wir uns zufrieden schätzen. Wir konnten tatsächlich unentwegt am Horizont die riesigen "Blows" dieser extrem seltenen Walart beobachten. Weltweit sollen nach Schätzungen nur noch um die 5000 Exemplare existieren wo von etwa 500 vor der Küste von Puerto Montt und um die Insel Chiloe leben.
Nach 4 Tagen auf See waren wir in Puerto Montt, eine sehr geschäftige Fischerstadt, bei einer netten Familienpension untergebracht. Wir unternahmen ein paar kleine Ausflüge und machten dann einen viertägigen Abstecher nach Chiloe. Ein wirklich lohnenswerter Ausflug. Das farbige Städtchen Castro liegt direkt am Meer und besitzt eine Strandpromenade mit wundervoll, farbigen Stelzenhäusern über dem Wasser. Nach Chiloe war es wieder Zeit für Argentinien.
14.-20. März 2014 Valparaiso & Santiago de Chile
Von Mendoza gab es einen direkten Nachtbus nach Valparaiso. Eine tolle Künstlerstadt mit einem der bedeutendsten Hafen des Landes, geschmückt mit unzähligen unglaublich tollen Graffitis. Es macht unglaublich Spass durch die Gassen zu spazieren und Ausschau nach immer noch schöneren Kunstwerken zu halten. Was das Essen anbelangt, gab es hier überall Sushi- und Fischrestaurants und wir sahen uns fast genötigt von dem Angebot Gebrauch zu machen. 🙂 In Santiago haben wir ein Studio Apartment, für einen super Preis gefunden, seltsamerweise günstiger als die meisten Hostels, und genossen diesen Luxus ein paar Tage bevor wir dann endgültig den Kontinent verlassen werden. Davor aber haben wir uns noch mit Andres aus Kolumbien getroffen, bzw. bei uns zum Essen eingeladen. Es war ein toller Abend, und es war schön ihn wiederzusehen und aber auch Abschied nehmen zu können. Zusätzlich besorgten wir uns noch Campingmatten und neue Schuhe für Raffi.
20.- 24. März 2014 Osterinsel
Und dann sassen wir plötzlich im Flieger zur Osterinsel, mit einem lachenden und weinenden Auge, weg von diesem gewaltig vielfältigen Kontinent, den man auch nach 13 Monaten noch nicht erschlossen haben kann. Bereits am Flughafen wurden wir mit einer wundervollen Blumenkette begrüsst und zum Campingplatz gefahren wo wir zum ersten Mal unser neues Zelt aufstellen konnten. Der Campingplatz liegt direkt am Meer und kann mit einem der schönsten Sonnenuntergänge aufwarten, den wir je gesehen haben. Um die Insel zu erkunden, mieteten wir zusammen mit einem Kolumbianer ein Auto und fuhren einen ganzen Tag lang um die komplette Insel und schauten uns die gewaltigen Moais und die mystische Landschaft an. Wobei überall wilde Pferde über die grünen Wiesen galoppieren. Um den Sonnenaufgang bei den 15 Moais zu beobachten fuhren wir früh los und wurden mit einem unglaublichen Schauspiel belohnt. Man kann die Energie die der Ort verströmt förmlich spüren.
Durch Zufall kamen wir mit dem "Hüter" der heiligen Stätte ins Gespräch. Einem echten Rapa Nui, der auf die Insel aufgewachsen ist und neben der 15 Mois lebt. Er hat uns für den Nachmittag eingeladen mit ihm Fischen zu gehen und dann ein kleines Dinner zu veranstalten. Wir besorgten zusammen mit zwei Spaniern und dem Kolumbianer, Wein, Gemüse und Brot und machten uns wieder zurück auf den Weg zu den Einheimischen. Ich und der Kolumbianer durften mit Mao, und seinen zwei Brüder, er war traditionell gekleidet nur mit Lendenschurz, mit Harpunen fischen gehen. Wobei wir die Fische einsammelten und auf eine Schnur aufzogen. Es war wirklich erstaunlich wie elegant Mao abtauchte wie ein Fisch und mit jedem Schuss einen Fisch erwischte. Diese sind noch nicht tot, wenn sie auf die Schnur gezogen werden und so wehrte sich ein kleiner Rifffisch so stark, dass er mir mit einem Flossenschlag einen tiefen Schnitt im Finger verpasste. Ich konnte die starke Blutung dann glücklicherweise mit ein wenig Improvisation stoppen.
Die riesige Menge Fisch und Fleisch wurde dann gegrillt und mit Reis und Ceviche genossen und dabei über Rapa Nui und seine Geschichte philosophiert. Es war ein wirklich toller interessanter Tag, direkt neben der Kultstätte mit echten Rapa Nuis zu grillen und die Natur zu schätzen. Die Osterinsel war auf jeden Fall ein Besuch wert obwohl vier Tage locker reichen um die Insel zu sehen.
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