Über Thailand haben wir nicht sehr viel zu berichten. Wir sind von Malaysia aus für ein paar Tage in den Südosten Thailands geflogen um Weihnachten mit Sabrinas Vater zu verbringen. Neujahr verbrachten wir ungewollt an der Grenze zu Kambodscha, da wir auf unser Visum ein paar Tage länger warten mussten. Dann ging es durch Kambodscha und Laos bis wir ganz im Norden Thailands wieder die Grenze überquerten wo wir leider nur noch 12 Tage Zeit bis zu unserem Flug nach Myanmar hatten (3.- 15. Februar 2015). So beschränkten wir uns ganz auf den Norden Thailands an der Grenze zu Myanmar. Thailand war komplett anders für uns als Laos. Es hat zwar hier auch sehr viele Touristen, aber irgendwie stören die hier nicht und gehören zum Bild von Thailand. Die Einheimischen sind die Ausländer seit Jahrzehnten gewohnt und vor allem der öffentliche Verkehr funktioniert hier einwandfrei und war vor allem auch wieder bezahlbar. So machte das Reisen wieder richtig Spass und man konnte endlich wieder Seite an Seite mit den Locals im selben Bus oder einem Tuctuc sitzen.
Beginnen wir mit dem Norden Thailands. Wo unser erster Stopp nach Laos Chiang Rai war. Die Stadt selbst ist immer noch ruhig und etwas verschlafen. Eine der Hauptattraktionen ist der goldene Clock Tower im Zentrum, der vom selben Künstler gestaltet wurde wie der Wat Ron Khun (Weisser Tempel). Eine riesige Uhr mitten in einem Verkehrskreisel, die jeden Abend um 19 Uhr eine farbenprächtige Show mit Musik abliefert. Ansonsten gibt es das normale Leben mit Markt und Streetlive zu beobachten und es ist, wie überall in Asien, für uns faszinierend und interessant. Der Weisse Tempel, der vom Künstler Chalermchai Kositpipat 1997 entworfen und erbaut wurde war für uns das Highlight. Das weiße Hauptgebäude ist mit Spiegelmosaiken bedeckt, die in der Sonne herrlich funkeln und symbolisiert Buddhas Reinheit. Alles rund um den Komplex sind komplizierte Skulpturen von Dämonen, von Bäumen herabhängende Totenköpfe und andere bizarre Objekte.
Einmal im Tempel wird man nicht von traditionellen Buddha-Szenarien, sondern von zeitgenössischen Szenen und Ikonen der populären Kultur begrüßt. Anstelle der typischen Gemälde, entschied sich der Künstler für zeitgenössische Erscheinungsformen von Gut und Böse, und sie in einem buddhistischen Kontext darzustellen. Wandbilder von Batman, Terminator, Superman, Predator und sogar Keanu Reeves als Neo aus der Matrix sind zu sehen. An einer unvollendeten Wand dominiert ein Bild von der Zerstörung der Twin Towers und wenn man genau hinschaut erkennt man in den Augen des übergrossen Dämonen, Bin Laden und George Bush.
An einer anderen Wand hängen Bilder von Raumschiffen, dazu eine Szene, die die Vernichtung der Erde zeigt. Inmitten dieser Szenen sitzt ein weißer Buddha vor einem noch größeren Buddha, die von Engelgottheiten in einigen himmlischen Reich umgeben sind. Dieser Tempel hat uns wirklich sehr gefallen und man könnte Stunden verbringen sich die Bilder und Stauen anzusehen um dessen Bedeutungen zu entschlüsseln. Zu dieser Zeit fand gerade noch das Fest der Blumen statt, wobei ein ganzer Park mit den exotischsten Blumen und Pflanzen dekoriert und mit spezieller Beleuchtung und Nebel in einen Märchenwald verwandelt wurde.
Da man hier so einfach herum reisen kann, sind wir einfach mal von Chang Rai aus mit dem Bus in die Berge gefahren und haben ein wundervolles kleines Bergdorf inmitten von Tee und Kaffeeplantagen gefunden. Maesalong, in dem hauptsächlich von China, bzw. Yunnan abstammende Menschen leben (Grossteil nur chinesisch spricht) und so auch das Essen komplett anders ist als im Resten von Thailand. An jeder Ecke verkaufen sie Dumplings, eine Art gedämpfter Teig, die man wahlweise mit den verschiedensten Inhalten serviert bekommt wie z.B. mit süsser Bohnenpaste.
Und aus dem Grüntee der hier angebaut wird bereiten sie ganz viel leckere Dinge zu, wie zum Beispiel Kuchen, Brötchen und natürlich Tee….Die Aussicht haben wir immer mit einer heissen Tasse Grüntee genossen und das Klima war so toll zum Wandern, dass wir dort vier Nächte verbracht haben bevor wir weiter nach Thaton fuhren. Auch hierher war der Transport super einfach. Man hüpft auf einen Pickup, der alle 30 Minuten durchfährt und bezahlt einen Bruchteil des Laospreises für die Fahrt, dann drückt man einen Buzzer wenn man wieder aussteigen will. Auch Thaton war schön, es gab einige Tempel und Buddhastatuen zu besichtigen und man war nur noch einen Steinwurf von Myanmar entfernt. Als nächstes Ziel war bereits Chiang Mai an der Reihe wo wir nur zwei Tage verbrachten um noch schnell einen Abstecher nach Pai zu machen. Pai liegt eingebettet in Berge und saftig grüner Natur.
Durch das romantische und entspannte Flair war für uns Pai der perfekte Ort um einfach mal die Zeit und das Reisen zu vergessen und Seele baumeln zu lassen. Hier kann man durch Märkte schlendern, in Flüssen baden, Wanderungen durch das wunderschöne Bergpanorama unternehmen, in einem der liebevoll eingerichteten Cafes lesen, in Hängematten ein Nickerchen machen oder einfach mit dem Roller durch die Berge fahren. Eigentlich hatten wir gehört, dass Pai die Hippiemetropole Thailands sei, aber uns kam das nicht so vor oder sind wir schon halbe Hippies. Nach drei kurzen Tagen ging es wohl oder übel in einem Minibus, dessen Fahrer das Gefühl hatte er sei Teilnehmer an einem Bergrennen (wir mussten ihn mehrmals ermahnen langsamer zu fahren), der kurvenreichen Strecke entlang nach Chiang Mai zurück. Wo wir ein wenig die Stadt besichtigten und zum Abschluss nochmals richtig beim Thaiessen zuschlugen.
Nun Zur Metropole Thailands… Um die Weihnachtszeit waren wir zum ersten Mal in Bangkok und anschliessend nochmals als 6 tägiger Stop-Over nach Myanmar um zu entspannen. Man glaubt es kaum aber Bangkok war für uns eine Entspannung. Es gibt super Hotels für einen kleinen Preis. Wir haben uns sofort in die Hauptstadt verliebt, wahrscheinlich auch, da wir in einem nicht touristischen Viertel wohnten wo niemand Englisch zu verstehen schien und eigentlich nichts in uns verständlichen Schriftzeichen angeschrieben ist.
Das machte es nicht weniger spannend sondern es war aufregend alles auszuprobieren ohne nachfragen zu können was man denn da eigentlich gerade isst. Es ist für uns einfach eine tolle Stadt. Schönes Flair, überall Strassenstände und man entdeckt an jeder Ecke immer wieder neue Sachen… Unserer Meinung nach ist es eine sehr saubere Stadt und überhaupt nicht laut, wenn man z.B. von Myanmar kommt. Das Taxifahren ist vergleichbar so günstig wie in Argentinien, wir haben für eine Stunde, ca 35km Flughafen-Hotel,
genau 200 Baht bezahlt, das sind umgerechnet 5 Dollar. Wir haben in der Nähe der Uni gewohnt wo man ein Boot in das Zentrum nehmen kann. Das dauert gut 20min und kostete weniger als 50 Cent. So konnten wir schön dem grossen Verkehr ausweichen und haben dadurch die interessante Stadt von einem anderen Winkel her kennengelernt. Diese Gegend erwacht am Abend zum Leben und es wimmelt nur so von Menschen und viele Einheimische gönnen sich nach einem langen Arbeitstag eine professionelle Massage.
Was uns auch gefiel war der gut organisierte öffentliche Verkehr. Der Skytrain und die Metro sind meist komfortabel auf 18 °C heruntergekühlt, haben ein wirklich gutes Streckennetz welches weiter ausgebaut wird. Wir waren auch oft damit unterwegs, denn die Entfernungen in Bangkok sind sehr weit. Selbstverständlich besuchten wir auch die Highlights von Bangkok wie Chinatown, Silom Square, Soy Cowboy, den Königspalast und die berüchtigte Khao San Road.
Die kennt wahrscheinlich jeder der in Südostasien herumreist, eine Strasse nur für Ausländer. Überall Bars, Restaurants, Reiseagenturen, Verkäufer die einem in ihren Shop hereinlocken möchten um Kleider, Schuhen, Souvenirs und gefälschte Ausweise zu verkaufen. Also für uns nicht unbedingt einen Ort den man in Bangkok gesehen haben muss… So waren wir auch nach 30 Minuten gesättigt und schauten uns dafür die wundervollen Tempel und Bauwerke die überall in der Stadt verteilt sind an.
Bangkok ist für uns immer wieder das lohnenswerte Ziel auf unserer Reise. Ob nun als Stop-Over oder als direktes Reiseziel, uns fasziniert diese pulsierende Metropole jedes Mal aufs Neue.
Auch das Land selbst hat uns super gefallen und wir werden sicherlich wieder hier her zurückkehren. Thailand ist riesig und man könnte Monate verbringen, das Land zu entdecken!
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