Auf Rarotonga angekommen, mussten wir am Flughafen erstmals durch die "biosecurity" Kontrolle wo man nach Pflanzen und Frischeprodukten durchsucht wurde. Unseren mitgebrachten Knoblauch mussten wir dann auch abgeben.
17.-21. April 2014 Rarotonga
Zu Fuss machten wir uns auf ins 2km entfernte Dorf, wo wir ein Studiohäuschen gemietet haben. Bereits nach 10min fragte uns eine alte Frau, ob sie uns mitnehmen könne, bei der Hitze eine willkommene Geste. Kaum sind wir ausgestiegen und unsere Rucksäcke gesattelt, hielt schon das nächste Auto an und der Fahrer frägt, ob wir zum Flughafen möchten. Wir lehnen dankend ab und sagen uns "Wow, nette Leute hier!". Auch in der Wechselstube, wo wir uns den restlichen Pazifischen Francs entledigten, waren die Leute unglaublich redselig und aufgestellt. Als wir dann unser Häuschen betraten, konnten wir nur noch staunen, denn es war nigelnagelneu und es stunden bereits Früchte und ein paar Grundnahrungsmittel als Starterpaket bereit. Wir fühlen uns sofort wohl hier und unternahmen am nächsten Tag eine kleine Wanderung zum Zentrum der Insel.
Um nach dem Weg zu fragen, gingen wir in einen kleinen Lebensmittelladen, wo wir nett begrüsst wurden und der weitere Verlauf der Strasse gezeigt wurde. Als wir gehen wollten sagte die Verkäuferin: "Wartet schnell!" und drückte uns eine grosse Tüte in die Hände. "Für die Wanderung." Es war eine ganze Tüte voll frisch gebackener Doughnuts. Auch auf dem Spaziergang grüssen die Leute fröhlich und man bekommt irgendwie das Gefühl, dass die Menschen hier sehr zufrieden sind.
Vier Tage verbrachten wir hier, wobei wir endlich wieder einmal eine eigene Küche hatten und so leckere Gerichte kochen konnten. Die Lebensmittel sind zwar immer noch sehr teuer, aber günstiger als in Franz. Polynesien. Was das Schlafen anbelangt ist man auf die Willkür der unzähligen Hähne angewiesen, denn die kennen hier keinen festen Rhytmus. Um 2 Uhr Nachts kann hier schon mal ein dorfweites Krähkonzert starten welches sich um 4 Uhr nochmals wiederholt. Die Zeiten variieren gewaltig. Einmal hatten wir Glück und es ging erst um 5Uhr los. Sogar beim Überqueren der Insel haben wir auf dem obersten Gipfel ein einsames Huhn angetroffen. In dieser dreistündigen Wanderung steigt man auf einen ca. 400m hohen Berg mit wundervoller Aussicht und geht auf der anderen Seite entlang wunderschöner Bachläufe ins Tal, wo man wieder aufs Meer trifft. Per Anhalter gelangten wir wieder zurück ins Dorf.
21.- 28. April 2014 Aitutaki
Unser nächstes Ziel, Aitutaki, liegt 50min Flug von Rarotonga entfernt. Es handelt sich hier um eine kleine flache Insel mit einer wunderschönen Lagune, wo viele heiraten oder ihre Flitterwochen verbringen. Wir sind hier um uns einfach zu entspannen, auszuruhen und den Kopf freizumachen. Unsere Hütte am Strand mit Veranda und eigener Küche war für das optimal. Zum Glück hatten wir ein paar Esswaren von Rarotonga mitgebracht, denn die Preise hier sind astronomisch hoch! Eine Milch z.B. kostet hier 4.50 NZ und angesehen von Zwiebeln, Karotten und Gurken gibt es hier kein Gemüse. Früchte gab es leider gar keine, da vor drei Wochen ein Sturm über die Insel zog und viel der Ernte zerstört hat. Mit den Besitzern der Strandhäuschen unternahmen wir noch einen Schnorcheltrip und waren überrascht von dem gut erhaltenen Korallenriff und der Artenvielfalt.
Die Lagune mit ihren kleinen vorgelagerten Inseln war ein traumhafter Anblick und liess uns keine Sekunde zweifeln, dass Aitutaki zu den schönsten Lagunen der Welt gehört. Das türkisfarbene Wasser in verschiedensten Blautönen schimmernd, wie ein gigantischer Swimmingpool, und die unbewohnten mit Palmen bewachsenen Inseln lassen unweigerlich Ferienstimmungen aufkommen. So verbrachten wir entspannt die Tage in der Hängematte oder schnorchelnd am Hausriff wo man eine fast mannsgrosse Riesenmuschel finden kann und reisten dann völlig entspannt nach 7 Tagen wieder nach Rarotonga.
28. April – 4. Mai 2014 Rarotonga
Dort mieteten wir Elektrofahrräder und umrundeten die Insel mit ein paar Abstechern ins Inselinnere wo wir reife Avocados einsammelten um am Abend ein Guacamole zuzubereiten. Eine wirklich spassige Angelegenheit entlang von Traumstränden und durch die unglaublich grünen Landschaften zu fahren wo wir unzähligen Schweinen, Ziegen und Geflügel begegneten. Nur leider hat meine Batterie ziemlich weit vor dem Ziel schlapp gemacht und ich musste die restliche Strecke mit viel Mühe mit Muskelkraft bezwingen. Zum Glück hatte Sabrina noch viel Energie übrig und konnte mich ein paar Stücke mitziehen und mich entlasten bis sie auch keinen "Saft" mehr hatte. 🙂 Als wir vor drei Jahren in Polynesien waren hatten wir beschlossen, falls wir zurückkehren an diesen Ursprungsort des traditionellen Tattoos, uns hier ein "Andenken" machen zu lassen.
Da wir von Rarotonga nach Neuseeland fliegen werden und dort nicht mehr schwimmen oder uns sonnen werden, war hier der optimale Zeitpunkt ein für dieses Vorhaben. Wobei die Auswahl eines Sujets nicht gerade einfach war, obwohl jedes polynesische Tattoo einzigartig ist und eine Geschichte über jeden Träger zu erzählen hat. Total nervös gingen wir zu unserem Termin beim Tätowierer. Wir sollten uns vorgängig ein paar Gedanken machen, was wir in etwa in unserem Tattoo haben möchten, wie Familie, Reisen, Lebenseinstellung etc. Dann sagten wir wo und wie gross, und wie die Form sein sollte. Dann fing er bereits an zu zeichnen, direkt auf der Haut. Ein bisschen mulmig war uns schon zu mute, da wir uns dann kurzentschlossen entscheiden mussten, ob noch was geändert werden muss oder ob er bereits mit dem Tätowieren beginnen kann. Mit Sabrina hat er angefangen und dann war ich an der Reihe. Bei mir konnte er sofort beginnen, da er wirklich eine gute Idee hatte. Das ganze Stechen dauerte über 2 1/2 Stunden, wobei manche Stellen ziemlich schmerzhaft waren, vorallem in der Gegend der Kniekehle.
Aber das Endergebnis war wirklich gelungen. Clive der Tätowierer war richtig stolz darauf, dass er Touristen ein echtes Polynesisches Tattoo kreieren durfte und zeigte uns bei seinen Freunden herum welche alle im lokalen Rugby Club spielen und selbst überall tätowiert sind. Diese haben uns dann auch zum Rugbyspiel am Abend eingeladen und uns auch dorthin gefahren. Für uns war es sehr eindrücklich diese "grobe" Sportart so hautnah mitzuerleben. Die Einheimischen kommen dort zusammen mit ihren Autos, bringen ihre grossen Grills mit und veranstalten ein riesiges Fest am Spielfeldrand. Da wir noch nie was von den Regeln und Spieltypen von Rugby gehört haben konnten wir nur raten, was auf dem Spielfeld abging und wussten am Schluss nicht einmal wer jetzt gewonnen hatte. Es gab keine Tafel mit Spielstand oder dergleichen dort. Aber trotzdem war es toll diesen "Brauch" miterleben zu dürfen. Denn auf den Südpazifischen Inseln ist Rugby quasi eine eigene Religion und jeder ist unglaublich Stolz auf SEIN Team oder seinen Sohn der in einem Club spielen kann.
Nach 18 Tagen auf diesen wunderschönen Inseln und ihren liebenswerten Menschen steigen wir mit schmerzenden Tattoos und einer wunderbaren Vorfreude mitten in der Nacht in den Flieger nach Neuseeland wo bereits der Herbst eingekehrt ist.
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