31. Dezember 2013 - 8. Januar 2014 Humahuaca, Tilcara & Salta
In Humahuaca angekommen fanden wir ein nettes kleines Hostel mitten im Dorfkern. Wir wurden von der alten Besitzerin unglaublich nett begrüsst. Sie behandelte uns wie ihre Kinder. 🙂 Das Dorf ist super nett und man bemerkt irgendwie eine ganz andere Stimmung als in Bolivien. Die Leute sind offen und herzlich und sie geniessen das Leben. Speziell für uns war vor allem, dass man hier einen total anderen Tagesrhytmus hat. Man steht spät auf, macht eine Siesta zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr und gegessen wird erst ab 21.00 Uhr. Einige Discos und Clubs öffnen erst um 2.00 Uhr Nachts. Für uns am Anfang ein wenig anstrengend.Neujahr verschliefen wir fast, wegen dem anstrengenden Grenzübergang von Bolivien nach Argentinien. Die Gegend ist wie in Tupiza geprägt von den speziellen Felsformationen und hunderten Kakteen. Was uns jetzt am meisten aufgefallen ist, war das Essen. Einfach nur lecker. Super Fleisch und extrem leckere Empanadas und auch sonst eine sehr vielfältige Küche.
Nach 2 Tagen in dem ruhigen Humahuaca ging weiter in das kleinere aber viel lebendigere Tilcara. Wir fanden ein wunderschönes Hostel in dem wir dann aus Preisgründen im Schlafsaal übernachteten, dafür war ein super Frühstücksbuffet inklusive mit hausgemachten Konfitüre und hausgemachtem Brot. Viel unternahmen wir eigentlich nicht ausser essen. 🙂 Es gibt hier so viele tolle Restaurants, man kann niemals alle ausprobieren. Zum Essen nahmen wir uns immer noch ein oder zwei Gläser Wein aus der Region. Welcher exzellent ist und nicht mal so viel wie ein Bier kostet. Argentinien gefällt uns schon nach der ersten Stunde! Nette, offen Leute, super Essen und unglaubliche Landschaften und das alles zu einem vernünftigen Preis, vorausgesetzt man tauscht das Geld auf dem Blue Market. Nach drei Nächten in Tilcara zog es uns weiter nach Salta, eine tolle Stadt, wo wir abermals drei Nächte verbrachten. Wir fühlten uns als seien wir im Urlaub, irgendwie total entspannende Atmosphäre und wieder gutes Essen. Irgendwie wie in Südeuropa.
9.-12. Januar 2014 Iguazu
Nach 27 Stunden Busfahrt kamen wir endlich in Puerto Iguazu an wo wir als erstes für Raffis Geburtstag ein nettes Restaurant suchten. Tatsächlich fanden wir ein nobles „all you can eat“ Buffet, nachdem wir uns übervoll ins Hotel schleppen mussten. Wir konnten wieder mal nicht wiederstehen und mussten alles ausprobieren. Das hat man davon, Magenschmerzen und eine schlaflose Nacht. Direkt am nächsten Tag besuchten wir die Wasserfälle auf der argentinischen Seite. Das war traumhaft und der Eindruck der gewaltigen Wassermassen, die in hunderten Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Der sogenannte ohrenbetäubend tosende Teufelsschlund, wo der grösste Wasserfall hinunterstürzt ist so gewaltig, dass über ihm eine riesige Wolke aus Wasserdampf entsteht. Wir verbrachten annähernd 6 Stunden in dem Park, wobei die Hitze fast unerträglich war und man zwischendurch froh war, dass man von der Gischt der Fälle durchnässt wurde.
Am nächsten Tag besuchten wir die brasilianische Seite der Wasserfälle von welcher man eine völlig andere Sicht hat. Man sieht viel mehr, wie gewaltig gross die Fälle sind und man hat ein besseres Panorama. Auf dieser Seite entstehen durch die Sonneneinstrahlung wunderschöne Regenbogen welche sich über die Wasserfälle spannen. Auf dieser Seite hat man die Wasserfälle bereits nach 1 ½ Stunden gesehen. Und durch die unglaubliche Masse an Menschen ist man froh, wenn man das Gelände wieder verlassen kann. Trotz allem ein unglaublich eindrückliches Schauspiel.
13.-23. Januar 2014 Uruguay & Buenos Aires
Als nächstes wollten wir weiter nach Uruguay. Aber da es keine anständige Verbindungen gab entschieden wir uns mit dem "Luxus" Bus nach Buenos Aires zu fahren und dann direkt zum Hafen um mit der Fähre nach Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay zu fahren. Die Busfahrt war himmlisch! Als fliege man Erste Klasse! Nachdem man sich in den Ledersesseln, die man 180Grad kippen kann, bekommt man ein Willkommensdrink und kann sich bereits Gedanken machen welche Filme man sich über den Touchscreen ansehen will. Zum Essen gab es dann selbstverständlich einen guten Wein. So vergingen die 22 Stunden wie im Flug und wir schafften es rechtzeitig auf die 9.00 Uhr Fähre nach Colonia, wo wir mit dem Bus weiter nach Montevideo fuhren. Nach dem kleinen Abstecher nach Uruguay (Hierl Link) holte uns Carolina, die wir auf Galapagos kennen gelernt haben, am Terminal der Fähre ab. Als erstes wollte sie wissen, was wir denn unternehmen möchten und wohin sie fahren soll. Ein bisschen überfordert mussten wir ihr die Entscheidung überlassen.
So fuhren wir, da Samstag war, zum erst kürzlich eröffneten Kulturhaus in dem jedes Wochenende Gratiskonzerte, Vorlesungen und Tangokurse gegeben wird. Alles gratis. Es lief gerade ein Tangokonzert dem wir bis zum Ende lauschten um dann fast von der Hitze draussen erschlagen zu werden. Es herrschten nahezu 40 Grad mit einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 90%. So kam es uns gerade recht als Carolina uns im klimatisierten Auto in der Stadt herumfuhr und uns tatsächlich fast halb Buenos Aires zeigte, mit einem Besuch in dem legendären La Boca Viertel mit seiner legendären Fussballmannschaft in der Maradona gross wurde. Völlig geschafft von der Hitze kamen wir in ihrer Wohnung an, kochten etwas Kleines und besprachen wer denn wo schlafen sollte. In der netten Zweizimmer Wohnung gab es nicht so viel Platz und darum bot uns Carolina an, doch in ihrem Bett zu schlafen und sie schläft auf dem bequemen Sofa. Das konnten wir natürlich nicht annehmen, aber nach einer kleinen Diskussion war uns klar, dass das für alle viel einfacher ist und für sie auch weniger Arbeit bedeutet.
Am Sonntag sind wir zusammen ca. 100 km in den Bezirk El Tigre gefahren, ein Flussdelta, durchzogen mit wunderschönen, dicht bewachsenen kleinen und grossen Flussläufen wo viele Einheimische ein Wochenendhaus besitzen oder einfach nur zur Erholung her kommen. Dabei gibt es dort einer der ältesten Ruderclubs der Welt. Nach langer Parkplatzsuche assen wir unglaublich leckere Empanadas und machten eine kleine Bootstour durch die Kanäle. Eine wirklich wunderschöne Gegend wo man sich am Wasser gut entspannen kann. Heute waren wir dran mit kochen und zauberten für Carolina eine leckere Spaghetti Bolognese herbei und dazu eine Flasche Malbec aus Mendoza.
Am nächsten Tag begleiteten wir Carolina mit zur Arbeit, wo sie uns zeigte, wo man den inoffiziellen Dollar Blue wechseln kann. An der Avenida Florida, mind. 5 Blocks lang lungern überall Leute herum, nichts tuend, und wenn man vorbei geht sprechen sie einen mit einem diskreten "Cambio" (Tausch) an. Der erste bot uns dann bereits 10 Arg. Pesos für einen Dollar. Das Angebot steigerte sich aber immer weiter zur Mitte hin, wo die meisten Händler stehen und uns dann unglaubliche 11.6 offerierten. Wir entliessen Carolina zur Arbeit und fragten noch weiter herum. Wobei sich herausstellte, dass an dieser Ecke viel schlechtere Kurse gegeben werden. Somit gingen wir zu unserem Hammer Angebot zurück, wobei uns auf dem Weg immer wieder Leute Pesos zu einem Kurs von 10.2 andrehen wollten. Wir lehnten dankend ab und sagen, dass es da vorne einen besseren Kurs gebe, wobei uns der Händler auslachte und sagte, der Kurs sei mittlerweile auf 10.2 gefallen. Das wollten wir nicht glauben, aber tatsächlich wollte uns unser Mann nur noch 10.3 geben und erklärte uns, dass der Kurs in einer halben Stunde um 15 % gefallen ist und wir es doch am Nachmittag nochmals versuchen sollen, da der Kurs erfahrungsgemäss gegen Abend wieder steigt.
So spazierten wir ein wenig herum und besichtigten die Stadt, wobei uns nach einer Stunde bereits die Füsse so dermassen schmerzten, dass wir eine Pause einlegen mussten. Neue Flip Flops mussten her! Die waren jetzt bereits 8 Jahre alt und komplett durchgelaufen. Auf der Suche nach neuen Tretern kamen wir wieder an unserem Händler vorbei, und tatsächlich war der Kurs wieder bei 11.4, da mussten wir einschlagen und tauschten unsere Dollars, die wir seit Bolivien mitschleppen. Anzumerken ist, dass man so einen Kurs nur mit tadellosen 100er Scheinen und ab einem Betrag von 500.- USD bekommt. Und tatsächlich haben wir anschliessend noch gute Flipflops gefunden und konnten so unsere hoch amortisierten alten entsorgen. 🙂 Total niedergeschlagen von der feuchten Hitze flüchteten wir bereits früh "nach Hause", da Carolina uns einen Ersatzschlüssel mitgegeben hat, und entspannten auf dem Sofa.
Die nächsten Tage besuchten wir noch einmal den Stadtteil La Boca bei Tage, wo hunderte Touristen in Bussen her gekarrt werden um sich die Tangoshows und die farbigen Häuser anzusehen. Der Parque Tres de Febrero, auch bekannt als Bosques de Palermo, ist ein 25 Hektar großer Stadtpark im Stadtteil Palermo. Im riesigen Park gingen wir auch noch "Wandern", wandern deshalb, da der Park ca. 5km lang ist und man sich tatsächlich leicht verlaufen kann. 🙂 Eine paar Blocks entfernt von Carolinas Wohnung haben wir ein Delikatessen Laden gefunden, der alles Leckere verkauft, von Antipasti über verschiedenste Käse, Schinken, Honig, Wein und noch vielen mehr. Da mussten wir uns einfach ein Abendessen, eine sogenannte Picada, zusammenstellen da wir seit Monaten keinen richtigen Käse und Schinken mehr gegessen haben. Also gab es dann zum "picken" Rohschinken, gekochter Schinken, Parmesan, selbst gemachte Datteln im Speckmantel, Salami, Dipsauce mit Gemüse, Antipastis und Empanadas. Dazu noch ein guter Wein. Ach... Wie Zuhause! 🙂
23.- 31. Januar 2014 Ushuaia
Nach 5 super Tagen in dieser genialen Stadt mussten wir leider schon weiterziehen, da wir den Flug nach Ushuaia schon lange im Voraus buchen mussten. Nach einem kurzen Nickerchen hat uns Carolina tatsächlich noch nachts um 2.00 Uhr zum Flughafen gefahren! Muchas Gracias! 2 1/2 Stunden später kamen wir in der südlichsten Stadt der Welt an, wo wir ein Taxi zu unserer im Voraus gebuchten Unterkunft (Familia Velasquez) nahmen. Eigentlich erstaunlich günstig für die Gegend. Die Unterkunft war ein "Casa de Familia" und somit sehr günstig für Ushuaia, wenn nicht das günstigste der Stadt für ein nettes Doppelzimmer und einer gut ausgerüsteten Küche, die man mitbenutzen konnte. In Ushuaia ist das Wetter unglaublich wechselhaft, da entscheidet man sich, da das Wetter schön ist nach draussen zu gehen und kaum kommt man zur Tür raus hat das Wetter bereits gewechselt und es ist bewölkt und es weht ein eiskalter heftiger Wind.
Bei der Recherche zu Ushuaia, bin ich durch Zufall eigentlich darauf gestossen, dass von hier die Expeditionsschiffe in die Antarktis aufbrechen und man unschlagbare Last-Minute Angebote bekommen kann. Da wir am morgen früh in Ushuaia angekommen sind, hatten wir Zeit das Städtchen zu besichtigen und mal aus Neugier, Ausschau nach Last-Minute Angeboten in die Antarktis zu halten. Mal schauen, ob es hier auch so gute Angebote wie auf Galapagos gibt. Nach einigem herumfragen, mussten wir feststelle, dass die Preise für ein Last-Minute Angebot mittlerweile um 30-50% gestiegen sind und oder erst in einem Monat abfahren. Seltsamerweise ein wenig niedergeschlagen, aber auch erleichtert, dass wir nicht so viel Geld ausgeben "müssen" 🙂 gingen wir zurück ins Zimmer um die Weiterreise zu planen und holten den Schlaf nach, der uns fehlte. Am nächsten Morgen bekamen wir eine Email von einer Agentur, mit einem Angebot für einen 11 tägigen Trip auf einem Luxusschiff in einer Woche und falls wir bei ihnen buchen bekommen wir noch einen Helikopterflug und die Kleider gratis dazu.
Da das Angebot alle anderen massiv unterboten hat, mussten wir uns tatsächlich Gedanken machen, ob wir den immer noch sehr hohen Preis bezahlen wollen um den letzten wirklich unberührten Kontinent zu besuchen. Von dem, was wir gelesen haben und auch der Tatsache, dass diese Schiffe manchmal 2 Jahre im Voraus ausgebucht sind und die anderen Passagiere für dieselbe Kabine bis zu 15'000 USD bezahlen, konnten wir einfach nicht nein sagen. Einmal im Leben den weissen Kontinent zu besuchen war schon mal ein Traum, aber einfach unerreichbar... Naja, wenn man schon mal in Ushuaia ist... Ich glaube, hätten wir das nicht gemacht, hätten wir das ein Leben lang bereut, obwohl es eine grosse Menge Geld ist und so unsere Reise massiv gekürzt wird. Wir mussten uns einfach sagen, dass wir jahrelang dafür gespart haben und bis jetzt massiv weniger Geld gebraucht haben als Budgetiert. So ein Angebot bekommt man nur einmal im Leben. Im nächsten Bericht zur Antarktis könnt ihr lesen, wie die Überfahrt durch die berüchtigte, raueste See der Welt war...
12.- 17.Februar 2014 El Calafate & El Chalten
Absolut übersättigt von Eindrücken aus den Eiswelten der Antarktis flogen wir nach einer weiteren Nacht in Ushuaia weiter nach El Calafate. An und für sich, ein Touristenkaff in der Wüste an einem See. Es war wiedermal schwierig eine Unterkunft zu bekommen. Und so mussten wir mit einer teureren Variante vorlieb nehmen. Wie sich herausstellte war das aber ein absoluter Glücksgriff. Das Hotel ist eingerichtet im Stil der 20er Jahre und wurde anscheinend in Buenos Aires zerlegt, umgezogen und eins zu eins wieder aufgebaut. Ein tolles Ambiente! Am nächsten Tag fuhren wir direkt mit dem Bus zum weltberühmten Perito Moreno Gletscher. Nach der Antarktis dachten wir, das könne nichts mehr toppen, aber der gewaltige Gletscher in dieser wunderschönen Kulisse zu sehen und dem regelmässigen Donnern und Knacken zuzuhören war unglaublich eindrücklich. Und wie immer wieder riesige Eisbrocken tosend in den See stürzten und grosse Flutwellen auslösten da der Gletscher pro Tag um ca. 2m wächst. Einzigartig auf der Welt.
Auf jeden Fall ist der Gletscherbesuch ein Muss bei jeder Argentinien Reise. Da wir mit der Fähre in Chile durch die Patagonischen Fjorde von Puerto Natales nach Puerto Montt fahren wollten mussten wir ein wenig vorausplanen, da diese nur einmal pro Woche fährt. So bleiben uns nur noch drei Tage um El Chalten zu besuchen und nach Puerto Natales zu reisen. So wollten wir ein Hostel in El Chalten buchen und wandten uns ausnahmsweise an eine Reiseagentur, der ein Hostel gehört. Und prompt hatten die noch das letzte Zimmer für uns zu einem super Preis. Also ab zum Terminal um das Busticket nach Puerto Natales zu kaufen. Und welch Überraschung, es ist nicht möglich an einem Tag von El Chalten durch zu fahren da man den Anschlussbus um 30min verpassen würde der nur einmal am Tag fährt. Welche Idiotie... Also mussten wir nochmals eine Unterkunft im total ausgebuchten El Calafate suchen. Nach zwei Stunden herumlaufen um Mitternacht haben wir durch Zufall noch ein Zimmer ergattern können, da vor 5 min. jemand abgesagt hat. Glück gehabt. Zufrieden, dass jetzt alles geklappt hat und auch die Fähre gebucht ist fuhren wir 3 Stunden durch karge Landschaften nach El Chalten.
Zufrieden, dass jetzt alles geklappt hat und auch die Fähre gebucht ist fuhren wir 3 Stunden durch karge Landschaften nach El Chalten. Als Sabrina die Voucher fürs Hostel zückte sprang uns das Reservierungsdatum sofort ins Auge... Einen Tag später. Das ist mitunter ein Grund wieso wir NIE in einem Reisebüro buchen. Das erste Mal wo wir uns einfach so richtig aufgeregt haben. Normalerweise waren solche Sachen für uns immer zum Lachen und wir haben das locker genommen. Aber irgendwie war das Fass voll. Das ständige Vorausbuchen, ausgebuchte Busse usw. Und dazu wahrscheinlich ein Kopf voller unverarbeiteter Eindrücke der dringend mal eine längere Pause braucht. Das erste Mal hatten wir eine gewisse "Reisemüdigkeit" oder Gereiztheit an uns festgestellt. Auch dadurch, da wir einfach nicht wussten wie, und wohin es weitergehen sollte. Australien? Neuseeland? Oder gar Südafrika? Wir sind frei, fast zu frei, da uns alle Optionen offen stehen, was es umso schwieriger macht. Es wird Zeit den Kontinent zu wechseln.
Zurück zum falsch gebuchten Hostel... Beim Einchecken sagte die Receptionistin, wir sollen doch einfach ein Haus weiter, da habe es noch Zimmer frei. Und da es ihr Fehler war können wir den Voucher auch dort einlösen. Beim Betreten des Hotels waren wir mehr als zufrieden, denn wir haben soeben einen Upgrade bekommen, der locker drei Mal so viel gekostet hätte. Wir waren wieder zufrieden und buchten einen Flug nach Tahiti (Französisch Polynesien) mit viertägigem Stopp-Over auf der Osterinsel. Aber eigentlich waren wir ja zum Wandern hier und so machten wir uns am ersten Morgen bereits auf eine atemberaubende Tour. Der Aufstieg dauerte ca. 4 Stunden, durch eine wunderschöne Landschaft, wobei man immer den gewaltigen, schneebedeckten Fitz Roy im Blick hatte. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Am höchsten Punkt, der Laguna de los tres, assen wir unser Picknick und überlegten uns, da es erst 12 Uhr war und wir noch relativ fit, nicht direkt wieder abzusteigen, sondern noch entlang zweier Seen, Richtung Aussichtspunkt der Torres zu laufen.
Wir waren auf diesem Weg alleine unterwegs und hatten eine tolle Aussicht auf die beiden Seen. Nach zwei Stunden erreichten wir dann die Wegkreuzung zum Hauptwanderweg Richtung Laguna Torres und wurden mit einer atemberaubenden Aussicht auf die drei spitzigen Torres belohnt. Leider ging es jetzt an den Abstieg. Und nach ca. 26km machte sich Müdigkeit breit. Bis zum Ende hin schleppten wir uns regelrecht den Berg hinunter wobei uns immer wieder andere Wanderer fast springend überholten. Naja, normalerweise macht man diese Wanderung auf zwei Tage verteilt. Aber wie wir so sind mussten wir wieder übertreiben und wurden mit einem schlimmen Muskelkater am nächsten Tag bestraft. Und trotzdem war es eine der schönsten Wanderungen, die wir bis anhin gemacht haben. Nach zwei Nächten hiess es bereits Abschied nehmen von dem netten Dörfchen El Chalten. Nach einem Zwischenstopp in El Calafate für eine Nacht ging es weiter nach Puerto Natales wo wir nach 6 Stunden Fahrt in einem super netten Gasthaus einchecken konnten.
26. Februar - 13. März 2014 Bariloche & Mendoza
Nach 10 Tagen in Chile waren wir wieder zurück in Argentinien und zwar in Bariloche. Ein nettes Städchen an einem wunderschönen See. Es gleicht tatsächlich ein wenig einem Schweizer Skiort, denn an jeder Ecke wird Schokolade verkauft, die dazu ziemlich lecker ist, und überall gibt es Souveniershops. Im Winter kann man hier wirklich Skifahren, denn ganz in der Nähe befindet sich das gut ausgebaute Skigebiet wo man im Sommer mit den Bahnen auf den Gipfel fahren, und die wundervolle Aussicht auf die Berglandschaft geniessen kann. Die ersten drei Nächte waren der Horror. Das Hotel war direkt an der Hauptpartymeile und somit war nichts mit erholsamer Nachtruhe, dazu Kindergeschrei bis 2.00 Uhr morgens. Sollten die nicht schon lange im Bett sein? Das Ergebnis sah man dann beim Frühstücksbuffet, wo die Köpfe der Kinder vor Müdigkeit beinahe vornüber knickten und in den Frühstücksflocken getränkt wurden. Darum zogen wir dann nach drei Nächten um in ein ruhigeres Hotel. Dem "El Sureño", ein nettes kleines Gästehaus im Alpenhaus Stil und super Frühstück!
Wir blieben dort sagenhafte 8 Tage "hängen", da uns Bariloche irgendwie gefallen hat, es viel zu unternehmen gab in der wunderschönen Umgebung, und wir dazu noch viel zu organisieren hatten für die Südsee. So konnten wir bis und mit Neuseeland vieles planen, wo wir bereits einen Campervan für 8 Wochen reserviert haben. Dabei konnten wir noch die Flüge zwischen den Inseln in Franz. Polynesien und von Tahiti nach Rarotonga (Cook Inseln) und dann nach Neuseeland buchen. Dazu Anfragen zu Unterkünften und auch Couchsurfing kam diesmal in Frage. Dazu mussten wir noch die allzeit beliebte Steuererklärung ausfüllen. Also es gab auch viel Arbeit. 🙂 Am letzten Tag kauften wir noch ein Zelt um ein wenig unabhängiger zu sein auf den astronomisch teuren Südseeinseln.
Nach 11 Tagen in Bariloche fuhren wir mit einem Nachtbus direkt nach Mendoza wo wir kurz ein Nickerchen in unserer coolen Unterkunft in einem alten Weinkeller machten und wir von Yolanda und Chris mit dem Auto abgeholt wurden um in eine Wein Bodega zu besichtigen. Das nette Schweizer Paar haben wir in Bolivien kennen gelernt und sind immer ein wenig in Kontakt geblieben.
Die Bodega "Catena Zapata" war wunderschön und man hatte einen genialen Ausblick über die Weinreben hinüber zu den Anden wo der höchste Berg der Südhalbkugel, der Aconcagua mit 6962m, thronte. Leider war aber die Führung ein wenig enttäuschend. Wenig informativ und der Wein war auch nicht unser Geschmack. Wir organisierten dann zusammen was zu Essen und genossen den Abend mit einem guten Wein zusammen im Apartment der beiden. Am nächsten Tag haben wir beschlossen, richtig Wein zu degustieren. Im "Weines of Mendoza" bekamen wir einen Raum nur für uns und dort bekam dann jeder 5 Gläser verschiedener Bodegas zum degustieren. Das war richtig interessant, denn dort waren die Angestellten top ausgebildet und wussten wirklich auf fast alles eine Antwort, was in der Bodega nicht gerade der Fall war. Nach einem netten Abendessen mit Yolanda und Chris, verabschiedeten wir uns von den beiden und fuhren am nächsten Tag bereits direkt nach Valparaiso in Chile. Somit nahmen wir nach einer wirklich tollen Zeit, ein wenig traurig Abschied von dem unglaublich vielfältigen Land, mit tollem Essen und unglaublich offenen und lebhaften Menschen.
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